Momentan finde ich kaum Zeit mich in Ruhe an die Nähmaschine zu setzen oder im Haus "rumzuwerkeln", zuviele Dinge gibt es zu organisieren und zu erledigen.
Das Interessanteste und Spannenste ist, daß mein großes Tochterkind diese Woche eine Schnupperwoche in der Montessorischule hat.
Wir haben uns entschlossen, sie aus dem regulären Schulsystem 'rauszunehmen und ihr eine alternative Schulbildung zu bieten.
Meine Große geht erst in die zweite Klasse, doch die Schule dominiert bereits jetzt unser Familienleben so, als wäre sie kurz vor dem Übertritt in die weiterführende Schule.
Kann es sein, daß ich meiner Tochter jeden zweiten Tag sagen muß:
"Du kannst nicht ins Ballett, wenn du dich jetzt nicht mit den Hausaufgaben beeilst!"
"Nein, mit Jasmin kannst du heute nichts mehr ausmachen, daß lohnt sich nicht mehr, weil bis du mit den Hausaufgaben fertig bist...."
"Ich weiß du hast Ferien, aber wir müßen jeden Tag eine Stunde rechnen und lesen üben, sonst tust du dir nach den Ferien so schwer wieder einzukommen"
Sie geht doch erst in die zweite Klasse!!!
Und ist erst 8 Jahre alt!!!
Wann darf sie denn einfach nur Kind sein???
In manchen Bundesländern mag das anders sein, aber bei uns in Bayern wird vorausgesetzt, daß die Mama am Nachmittag den Kindern das beibringt, was die Lehrer in der Schule ( ich sage jetzt mal, aus Zeitmangel ) nicht schaffen.
Und das sehe ich nicht ein...ich bin keine ausgebildete Pädagogin, bzw. Lehrerin und ich bin der Überzeugung, das gehört nicht zu meinem Job "Mutter".
Wir erhoffen uns, daß unsere Große an der neuen Schule in dem Tempo lernen darf, das ihr liegt; mit Hilfsmitteln, die ihr das Lernen erleichtern. Daß sie beginnt zu lernen weil sie neugierig ist auf Neues und nicht, weil der Lehrplan sagt, daß heute die verschiedenen Gemüsesorten ( nur ein Beispiel ) dran sind.
Wir wünschen uns, daß ein glückliches und ausgeglichenes Kind aus der Schule kommt und somit eine große Belastung von den Schultern der gesamten Familie genommen ist.
Ach, ich könnte noch ewig über das Thema "Schule in Bayern" schreiben...
Jetzt müßen wir sowieso ersteinmal sehen, ob das Montessorisystem unserer Tochter "paßt" und wir den Schulwechsel überhaupt vornehmen werden.
Zur Gewöhnung an die neue Schule kommt die "Einarbeitung" der neuen Lehrkräfte in das Thema Diabetes ( meine Große ist seit ihrem 4.Lebensjahr Diabetikerin ), d.h. Gespräche mit den einzelnen Lehrern, IMMER telefonisch erreichbar sein und sofort in die Schule fahren können, falls Probleme auftauchen.
Das Ansträngenste für mich:
Die ständige Angst es könnte zu einer starken Unterzuckerung kommen, weil die Lehrkräfte nicht richtig reagieren, weil sie eben noch nicht so "fit" sind in dem Thema - was absolut legitim ist, es dauert eben ein paar Wochen, bis man die verschiedenen Situationen richtig einschätzen lernt.
Näher will ich garnicht darauf eingehen, das wird zu kompliziert.
So jetzt aber genug gejammert und mich ausgek.....
Für manchen mag die alternative Schulidee völlig realitätsfremd wirken, doch manche haben sich, wie wir, bestimmt auch schon mit einer Alternative zur Regelschule beschäftigt, diesen spreche ich vielleicht ja aus der Seele.
Danke, an die, die mir bis hierher zugehört ( mitgelesen ) haben!!!
Nächstes mal gibt es dann hoffentlich weniger Gejammer und mehr
Kreatives!
ach,da kommen ja veränderungen auf euch zu...aber ich kann dir sagen,nur gute.montessori war italienerin und das heutige italienische normale schulsystem basiert noch immer auf ihrer ideen...den kindern wird zeit gelassen,nachmittags macht esther max. eine halbe stunde hausaufgaben und an 2 nachmittagen hat sie gar keine hausaufgaben.natürlich ist hier auch nicht alles perfekt(hier sind z.b die sommerferien zu lang)aber ich denke,daß der schulalltag doch noch ein anderer und besserer ist...in diesem sinne wünsche ich euch alles alles gute...ich werde in den nächsten tagen noch die 2 millis fertig sticken,du mußt mich entschuldigen,ein bißchen viel um die ohren in den letzten tagen und dann werden sie auf reise gehen!
AntwortenLöschengglg teresa
Ich kann dich/euch soooooo gut verstehen! Meine beiden Mädels sind auch auf "normalen" Schulen hier in Bayern und es ist echt von der ersten Klasse an ganz genau so wie Du es beschreibst. Wenn man seinem Kind ermöglichen möchte, "ordentlich" mit zu kommen dass muss man als Mama am nachmittag "Lehrerin" sein und die eigentliche Kindheit ist meiner Meinung nach mit dem Schuleintritt vorbei. Und dann soll man nach Möglichkeit auch noch bereits mit fünf einschulen. Wenn ich dran denke dass ich in ein paar Jahren vier Schulkinder habe, dann kann ich eigentlich gleich mit dem arbeiten aufhören, denn dann werde ich meine Tage nur noch mit diversen Hausaufgaben und Schulaufgabenvorbereitungen verbringen (ich mag gar nicht dran denken wie es ist wenn man ein Kind hat, das sich mit der Schule eher schwer tut, denn es ist so schon eine Herausforderung) Sehr deprimierend. Meine Grosse geht seit diesem Schuljahr aufs Gymnasium und ich kann Dir nur sagen: da wird es noch soviel heftiger, dass Dir die Grundschule rückblickend wie ein Spaziergang vorkommt. Aber wie Du richtig bemerkst: jammern hilft nicht. Und leider haben wir nicht die Möglichkeit einer alternativen Schullaufbahn, denn die entsprechenden Schulen sind von uns aus so kompliziert zu erreichen dass ich jeden Tag Taxi spielen müsste und bei vier Kindern und eigener Firma ist das für uns leider nicht machbar. Aber die Kinder werden ihren Weg gehen (müssen) und nach meiner Feststellung empfinden sie es nicht so schlimm wie ich als Mama.
AntwortenLöschenIch wünsche euch alles Gute für die Schnupperzeit und für die gesamt weiteres Schullaufbahn!
Alles Liebe von
Frau Süd
Hui, bei uns wird der Schulalltag auch im Sommer losgehen. Allerdings in Schleswig-Holstein ;o) Ich hoffe, es wird nicht ganz so straff. Nein, eigentlich hoffe ich es nicht nur, ich bin mir auch ziemlich sicher. Dann lieber bei der Pisa-Studie hinten anstehen. Ein guter Mittelweg oder ein einheitliches Schulsystem in Deutschland - aber bitte dann nicht das bayerische ;o) - wäre nicht schlecht. Ich drücke die Daumen, dass alles einen guten Weg nehmen wird.
AntwortenLöschenLG LeNa
Hallo!
AntwortenLöschenDu sprichst mir aus der Seele!
Und es ist nicht nur unbedingt in Bayern so. Ich bin schon seit vielen Jahren mit dem DEUTSCHEN Schulsystem nicht zufrieden. Schon bei meiner Tochter lief es nicht so optimal - jetzt bei meinem Sohn auch nicht , aber wieder auf andere Art und Weise.
Ich bin auch der Meinung: lasst die Kinder doch einfach Kinder sein!!! Es sind Kinder, keine kleinen Erwachsenen.
Bei uns war es in der 3. und 4. Klasse ganz extrem, kaum noch Freizeit... das kann doch nicht sein??
Ich habe mich schon seit vielen, vielen Jahren mit dem Schulsystem bzw. mit den alternativen Schulformen beschäftigt. Viel gelesen, im Internet gesurft usw. Mache ich immer noch.
Mein Sohn geht jetzt in die 5. Klasse (Gymn.) und seitdem er dort hingeht, hat er sich extrem verändert. Er hat schon viele Fehltage hinter sich (in der Grundschule NIE gefehlt)... er weint, schreit, verweigert, ist verzweifelt, äußert schlimme Dinge... ist sicher mitunter depressiv. Zum einen wurde (wird) er von einem anderen Jungen gemobbt (geschlagen, gewürgt, verfolgt usw.) (aber das interessiert Lehrer auch nicht wirklich, sie schauen lieber mal weg, nichts sehen = keine Probleme und dieses Soziale, was sie sich auf die Fahne geschrieben habe, sehe ich da auch nicht...), dazu das SYSTEM (der Unterricht, die Lehrer)... mein Sohn rebelliert völlig gegen dieses System. Er bräuchte auch eine andere Art Unterricht. Nur Frontalunterricht, langweilig da sitzen und nur zuhören ist nichts für ihn. Er ist ein intelligentes Kind (das auch lt. der Gymn.-Lehrer aufs Gymn. gehört...), aber er kommt damit nicht klar.
Dazu muss ich noch ausholen. Ursprünglich hatte ich ihn für die 1. Klasse an der hiesigen Waldorfschule angemeldet, dort wurde er allerdings aufgrund vieler Anmeldungen nicht genommen (und ich hätte ihn auch nicht dort hingegeben, da ich ein ziemlich blödes "Aufnahmegespräch" hatte... danach sagte mir DIE Schule nicht mehr zu). So kam er hier auf die normale Grundschule und ich muss sagen, da hatten wir auch echt Glück. Mein Sohn kam in die Klasse zu einem Lehrer, der neu an der Schule anfing und der auch etwas "anders" tickte... es ging auch ganz stark in Richtung Montessori, es gab Teppichboden in der Klasse, die gewissen Materialien, alles war schön gestaltet, morgendliche Rituale mit Kerzenlicht, Stein weiterreichen usw. usf, keinen Frontalunterricht, sondern selbstbestimmtes Lernen - das war ganz toll und mal eine Neuerung. Die Hälfte der Eltern fand es auch gut, die andere nicht, klar. Etwas Neues, nein, bloß nicht, bloß alles so wie früher, ging doch auch. Aber die Kinder und Menschen und die Umwelt haben sich ja inzwischen geändert.
Ja, nun das Gymnasium. Alles so "öde", ein etwas heruntergekommener Klassenraum - mein Sohn leider allein schon darunter... Eltern würden auch renovieren usw. , aber nee, von Seiten der Lehrerin nicht erwünscht.
Viel habe ich gelesen und die neuesten Hirnforschungen besagen eben, dass man nur das lernt und behält, was man zum einen lernen will und was man in einer angenehmen Umgebung erfährt. Alles andere wird im "Mandelkern" und negativ abgespeichert...
Und Kinder sind ja von Natur aus neugierig, lernwillig und wißbegierig!
Ich bin immer noch auf der Suche nach einer passenden Schule für meinen Sohn. Eigentlich kann es eigentlich auch nur eine Alternativschule sein, da meist nur dort der Unterricht halt anders ist. Am liebsten hätte ich auch eine Montessorischule, aber leider gibt es meist nur Grundschulen davon. Kaum eine weiterführende. Bald wird hier in der Nähe eine Demokratische Schule gegründet... da werde ich ihn jetzt zumindest mal voranmelden. Einen Besichtigungstermin bei einer weiteren Freien Schule haben wir für April auch. Die sind sehr auf Natur und Nachhaltigkeit bedacht, was ich auch nicht schlecht finde. Viel Praxis halt auch und nicht nur Theorie.
So, habe den 1. Teil erstmal losgelassen, bevor alles fort ist...
AntwortenLöschenWeiter geht`s...
Mein Sohn sagt auch, dass er in der Schule gar nicht mehr "er" sein darf, sondern in eine Form gepresst und verändert wird, so wie er gar nicht sein will. Finde ich schon mal eine Erkenntnis für einen 10jährigen. Jetzt haben wir gerade Ferien.
Nächsten Montag geht die Schule wieder los.
Ich habe schon wieder einen Horror. Er wird sich wieder in Krankheit flüchten, sich verweigern, weinen, schreien...
Ich denke, wir müssen bald eine Entscheidung treffen, egal wie. Auch wenn wir bis dahin noch nicht die ideale Lösung gefunden haben, muss er vielleicht erstmal einfach nur auf ein anderes Gymnasium.
Ich bin ja sogar bereit, für eine Schule, die Spaß macht, umzuziehen!!
Wie du schon sagst, viele haben mit alternativen Schulformen nichts am Hut (komischerweise kenne ich persönlich NIEMANDEN, der sich in meinem Umfeld dafür interessiert... ich wohne aber auch in einem wohlsituierten Stadtteil, eher etwas konservativ, da ist es vielleicht klar, es ist das Gymn. und sonst nichts) - andererseits liest man immer wieder, dass xx Prozent der Eltern nicht zufrieden sind und sich Alternativschulen suchen und dass Privatschulen boomen. Ich frage mich immer nur, wo die denn sind?
Und es ist klar: nicht für jedes Kind ist so eine Alternativschule geeignet, aber genauso wenig ist jedes Kind für die Regelschulform geeignet.
Wie der Pädagogen Jesper Juul letztens sagte, wundert er sich, dass in Deutschland die Eltern so "ruhig" sind, warum nicht alle mal auf die Straße gehen... und dass man halt immer das bekommt, was man so hinnimmt.
Wo wir schulmäßig nun mal landen, weiß ich nicht. Aber irgendetwas muß auch bei uns geschehen.
Ich finde es jedenfalls toll, dass du hier darüber geschrieben hast (diese Themen gibt es hier ja auch nicht so oft - ich fragte auch schon mal in einem Post, ob soweit alles zufrieden sind mit dem Schulsystem, aber da gab es eigentlich auch nicht so viel Resonanz bzw. keine schlechte...).
Ich hoffe, dass es für euch das Richtige ist und würde mich freuen, zu gegebener Zeit mal wieder darüber zu lesen!!
So, jetzt ist mein Roman beendet und du eingeschlafen *hihi*.
Erstmal viele Grüße von Ann (die über dieses Thema stundenlang weiterreden könnte)
Das ist doch kein Jammern! Das ist einfach der oft schwere Mütteralltag und das muß raus! Ich habe durch unsere Umzüge mittlerweile Kindergärten und Schulen in Baden-Württemberg, Schleswig-Holstein und Sachsen "testen dürfen". Unterschiede gibts da wie Tag und Nacht und ich finde auch, dass man da einfach aus dem Bauchgefühl auf die Bedürfnisse von Kindern eingehen soll.
AntwortenLöschenIch habe schon schlechte Erfahrungen mit "Huschel-Puschel-Schulen" gemacht, in denen die Kinder mit den Lernzielen weit hinter den "normalen" Schulen zurück waren - das fand ich etwas bedenklich. Aber jetzt im Gymnasium hier finde ich die Leistungsanforderungen wieder zu extrem, das artet gerade in Mega-Stress aus (Bayern und Sachsen sind ja nicht umsonst die Pisa-"Sieger", wobei Sieger da mal relativ ist).
Das Thema beschäftigt mich auch sehr oft und ich bin nicht sicher, ob wir hier schon der Weißheit letzten Schluss gefunden haben.
Ganz viel Erfolg bei den Schnuppertagen wünsche ich euch! lg
Hallo, ich kann Dich gut verstehen. Lars hat auch massive Probleme in der Schule. Es fing alles in der 1. Klasse an, dazu hatten wir damals eine super pädagogische Lehrerin. Nachdem ich Lars habe testen lassen, stellte sich eine visuelle Wahrnehmungsstörung heraus. Also mußte er die Klasse wiederholen. Ich wollte damals auch auf eine Montessori-Schule umsteigen, aber in erreichbarer Nähe waren alle Schulen voll. Zudem hatten uns die Psychologen für Lars abgeraten. Dann ging es auch ganz gut, bis letztes Jahr, jetzt wurde er auf ADHS getestet negativ, dann auf Lese-Rechtschreib-Schwäche, das Ergebnis steht noch aus. Das schlimme ist, daß in unserem Schulsystem kein Kind vorgesehen ist, welches nicht absolut der Norm entspricht. GsD haben wir keinen Kampf hinsichtlich Hausaufgaben mehr. Und die jetztige Lehrerin war jetzt sogar postitiv von Lars überrascht, er habe einen tollen Schub gemacht. Ich habe mich damit abgefunden, daß er nur 3en und 4en mit nach hause bringt. Hauptsache es ist nicht unglücklich und geht gerne in die Schule. Er ist jetzt 3. Klasse und wenn man sieht, daß es in den Klassenarbeiten schon 2 verschiedene Gruppen gibt, damit keiner abschreiben kann, frag ich mich schon manchmal, wo das enden soll. Sorry, aber früher haben wir auch was in der Grundschule gelernt und man hatte trotzdem noch Zeit Kind zu sein. Toll ist z.B. daß hier in NRW kein Vokabeltest in der Grundschule abgefragt werden darf, aber sie machen es trotzdem. Denn sonst hätten die Kinder in der weiterführenden Schule Probleme.
AntwortenLöschenIch drücke Euch die Daumen, daß bei Euch die neue Schulform, die richtige ist.
GlG Andrea
Ich finde es toll, dass Du einfach alles aufgeschrieben hast. Es ist so wie Du das schreibst. Ich wünsch Deiner Töchter eine ganz tolle neue Schule und wieder Spass am lernen.
AntwortenLöschenviele Grüsse
Elisabeth (die auch seitenlang zu diesem Thema schreiben könnte)
Liebe Annette,
AntwortenLöschenich komme im Moment auch einfach gar nicht zum bloggen....
geschweige denn an den Brenner oder an die NähMa...
Egal, manchmal gibt es eben wichtigere Dinge!!
Ich arbeite in einer Apo und weiß das es schwer ist, gerade auch wenn es Kinder sind, das alles unter einen Hut zu bringen und die ständige Angst...
Ich drücke Euch die Daumen das alles so läuft wie Ihr es Euch wünscht ♥
liebe Grüße, Jenny
Hej Annette,
AntwortenLöschenschau doch mal auf meinen Blog!
♥lichst
Manuela